Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen

Historisch hat der Begriff ein paar Etappen erlebt: Erstmals erwähnte ihn Carl von Carlowitz 1732 und forderte eine nachhaltige Nutzung des Waldes. Seine Idee der Nachhaltigkeit umfasste auch die Übernutzung nachwachsender Ressourcen, Ressourceneinsparung und Ersatzstoffe sowie einen Minimumstandard der Gerechtigkeit auf Staatsebene. Der Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen von 1987 definierte eine Entwicklung als nachhaltig, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung im Jahre 1992 in Rio de Janeiro führte zur Agenda 21, einem Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung, die das Dreisäulenmodell von Ökologie, Ökonomie und Sozialem umfasst. Das Modell besagt, dass nachhaltige Entwicklung nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen umweltbezogener, sozialer und wirtschaftlicher Ziele zu erreichen ist.

Quelle: t3n. Klimaziele erreichen – Strategie-Workbook für Unternehmen (2024)

In der Wirtschaft hat sich heute als De-facto-Standard eine Nachhaltigkeitsdefinition anhand der drei Faktoren Environmental, Social und Governance (ESG) durchgesetzt.

E für Environmental bezieht sich auf die natürliche Umwelt und umfasst unter anderem den Klimawandel, den Schutz der Biodiversität und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

S für Social bezieht sich auf die soziale Verantwortung und umfasst die sozialen Auswirkungen, die ein Unternehmen oder eine Organisation auf die Gemeinschaft hat. Dazu gehören beispielsweise die Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie die Forderung von Vielfalt und Chancengleichheit.

G für Governance bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen oder eine Organisation geführt und kontrolliert wird. Eine gute Governance sorgt für Transparenz, Verantwortlichkeit und Effektivität und minimiert das Risiko von Fehlverhalten und Korruption. Diese drei Komponenten können grundsätzlich nicht isoliert voneinander betrachtet werden, weil sie sich gegenseitig bedingen und beeinflussen.

Der Treibhauseffekt ist ein natürlicher Prozess in der Erdatmosphäre. Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlendioxid und Methan lassen Sonnenstrahlung zur Erdoberfläche durch, absorbieren aber einen Teil der von der Erde abgestrahlten Wärme und reflektieren sie zurück. Dadurch steigt die durchschnittliche Temperatur der unteren Atmosphäre und Erdoberfläche. Seit der Industrialisierung hat der Mensch durch Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre drastisch erhöht. Diese anthropogene Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts führt zu einer beschleunigten globalen Erwärmung und ist die Hauptursache des aktuellen Klimawandels.

Das GWP beschreibt den Einfluss eines Treibhausgas-Moleküls auf die Erderwärmung. Das GWP für Kohlenstoffdioxid (CO₂) ist auf 1 definiert (siehe „Was sind CO2-Äquivalente?“). Beispielweise hat SF6 einen 23.500-fach höheren Einfluss auf die Erderwärmung als CO₂.

Kohlenstoffdioxid (CO₂) ist das bekannteste Treibhausgas. In Deutschland entfallen 87,1 Prozent der Treibhausgasemissionen auf CO₂. Jedes Unternehmen emittiert (direkt oder indirekt) Treibhausgase. Diese Emissionen entstehen durch geschäftsbedingte Aktivitäten wie Produktionsprozesse oder Geschäftsreisen. Die konsolidierten Treibhausgasemissionen, angegeben in CO₂-Äquivalenten (CO2-Äq.), beschreiben die unternehmensweiten oder produktspezifischen Emissionen. Dabei wird CO₂ als Basiswert für die Berechnung der Einflüsse des Menschen auf den Klimawandel verwendet.

Neben Kohlenstoffdioxid (CO₂) sind beispielsweise Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N₂O) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) als Treibhausgase klassifiziert. Sie haben ein höheres Global Warming Potential (GWP) als CO₂ und tragen daher stärker zur Erderwärmung bei.

CO₂-Äquivalente (CO2-Äq) sind eine standardisierte Maßeinheit zur Bewertung und zum Vergleich der Klimawirkung verschiedener Treibhausgase. Sie ermöglichen eine einheitliche Berechnung von Emissionen und Kompensationsmaßnahmen. Kohlendioxid (CO₂) dient als Referenzwert, wobei das Treibhauspotenzial anderer Gase in Relation zu CO₂ über einen festgelegten Zeitraum ausgedrückt wird. Dies berücksichtigt die Wärmeabsorptionsfähigkeit und atmosphärische Verweildauer der Gase. Das Verhältnis von einer Einheit CO₂ ist also 1:1 zu einer Einheit CO2-Äq. Das Verhältnis zu Methan ist 1:28 und das zu SF6, einem Fluorkohlenwasserstoff (FKW), sogar 1:23.500.

Die Begriffe „Klimaneutralität“ und „Treibhausgasneutralität“ bzw. „Net-zero-Emissionen“ (Nettonullemissionen) werden häufig synonym verwendet. Es gibt jedoch Unterschiede. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und das Umweltbundesamt definieren die Begriffe folgendermaßen:

Klimaneutralität:
„Konzept eines Zustands, in dem menschliche Aktivitäten keinen Nettoeffekt auf das Klimasystem haben. […]“

Net-zero-Emissionen/Treibhausgasneutralität:
„Net-zero-Emissionen sind erreicht, wenn die anthropogenen Treibhausgasemissionen (zum Beispiel CO₂) global durch anthropogene Entnahmen über einen bestimmten Zeitraum ausgeglichen werden.“

Treibhausgasneutralität ist demnach eine Voraussetzung für Klimaneutralität.

Quelle: t3n. Klimaziele erreichen – Strategie-Workbook für Unternehmen (2024)

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